Die Geschichte des Tarot – Ursprung, Entwicklung und Bedeutung

Die heutigen Spielkarten kamen um 1360 aus der islamischen Welt nach Europa. Um 1428 machte der mailändische Geschäftsmann Filippo Maria Visconti das Spiel der Trümpfe bekannt – bestehend aus 22 Trümpfen und 56 weiteren Karten. Der Begriff Tarot tauchte erstmals 1505 in Ferrara auf: Tar = Weg, Ro = König. Das bekannte Tarot von Marseille entstand im 16. Jahrhundert.

Die Kleine Arkana besteht aus 56 Karten, die in vier Farben unterteilt sind: Stäbe, Kelche, Schwerter und Münzen. Jede Farbe repräsentiert ein anderes Element und eine bestimmte Lebenssphäre: Feuer (Stäbe), Wasser (Kelche), Luft (Schwerter) und Erde (Münzen). Diese Karten beschäftigen sich vor allem mit alltäglichen Ereignissen, Gefühlen, Herausforderungen und Beziehungen. Gemeinsam mit den 22 Karten der Großen Arkana bilden sie das vollständige Tarotdeck.

Um 1890 veröffentlichte Oswald Wirth das esoterische Tarot (siehe Buch Tarot - Die Reise des Helden: Einweihung in 22 Stufen). Laut Court de Gebelin stammt das Tarot aus Ägypten und vermittelt das geheime Wissen der alten Ägypter. Er vermutete, dass die 22 Trumpfkarten dem hebräischen Alphabet entsprechen und sah im französischen Namen Tarot den „königlichen Weg“.

Die teils ägyptischen Tarotkarten wurden in den 1940er Jahren von Lady Frieda Harris und Aleister Crowley geschaffen. 1944 wurden sie als Illustrationen im Book of Thoth veröffentlicht. Die Karten malte Harris über einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Thoth-Tarot ist bekannt für seine detaillierten Symbole und komplexen Bedeutungen, die stark auf Crowleys esoterischer Philosophie basieren.

Für magische Zwecke empfehlen wir: Röhrig Tarot: 78 Tarot-Karten im Großformat. Dieses Deck ist besonders beliebt für tiefere Einsichten und kreative Visualisierungen.

Der französische Okkultist Eliphas Levi Zahed gilt als Pionier des modernen Okkultismus. Er glaubte, dass Kabbala und Tarot zur Offenbarung der einzig wahren Religion führen. Besonders sein Werk zur Verbindung zwischen Tarot und dem Baum des Lebens beeinflusste viele spätere Tarotforscher.

Der bekannte französische Okkultist Gérard Analect Vincent Encausse, bekannt als Papus, war ein bedeutender Esoteriker und Rosenkreuzer. Er verfasste Werke wie Tarot der Zigeuner und Das Tarot der Weissagung, die sich mit Legesystemen und Deutungsmethoden beschäftigen. Seine Werke sind bis heute einflussreich in der esoterischen Tradition.

Die magische Gesellschaft Order of the Golden Dawn, auch bekannt als Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung, wurde am 12. Februar 1888 von William Robert Woodman und weiteren Magiern in England gegründet. Ihr Lehrstoff umfasste Kabbala, Tarot, Astrologie, Alchemie und henochische Magie, sowie die Arbeit mit ägyptischen und griechischen Gottheiten. Der Golden Dawn ist besonders bekannt für seine detaillierten Tarot-Legesysteme und die Verbindung zwischen Tarot und mystischen Traditionen.

Aleister Crowley, ein britischer Okkultist, schuf 1935 das Thoth-Tarot. 1937 traf er Frieda Harris und gemeinsam entwickelten sie das Thoth-Tarot, inspiriert von Éliphas Lévi, der eine Verbindung zum Baum des Lebens herstellte. Ihr gemeinsames Werk wurde zu einem der bekanntesten und am meisten studierten Tarotdecks der Welt.

Im Jahr 1983 veröffentlichte Salvador Dalí sein eigenes Tarot, das für seine künstlerische Einzigartigkeit bekannt ist. Es zeigt, dass Tarot auch als Kunstform dienen kann, die tiefere Einsichten und Inspiration ermöglicht.